Wie sieht ein typischer Tag als PA aus?
Start ca. 06:45 Uhr: Patientenliste erstellen, Einlesen in die Patienten KG, was ist seit gestern passiert
07:10 Uhr: Klinikrapport
07:30 Uhr: Teamrapport und Besprechen der Therapien und der Entlassungen
07:45 Uhr: Rapport Intensivstation
07:55 Uhr: Ärztinnen und Ärzte gehen in den OP
08:00-11:00 Uhr: Beginn der Patienten-Visite auf Station, Patientinnen/Patienten entlassen
08:25-09:00 Uhr: Teilnahme am Tumorboard
11:00 Uhr: Mittagessen
11:30 Uhr: Besprechung mit Patientenkoordination: Austritte und Rehabilitationen planen
12:00-13:00 Uhr: Gastroboard: Besprechung aller Problemfälle gemeinsam mit den Radiologen und den Gastroenterologen der Klinik
ab 13:00 Uhr: Stationsarbeiten:
– Aufarbeiten der Visite
– Untersuchungen verordnen
– Therapien veranlassen
– KG auf dem neuesten Stand halten
– Austrittsberichte (AUF, Rezept, Bericht vorbereiten)
– Hinzufügen von Histologien und Bakteriologien in laufende Berichte von ausgetretenen Patienten
– Eintritte für den nächsten Tag vorbereiten
16:00-17:00 Uhr: Fortbildung für Physician Associates und AssistenzärztInnen
Ab ca. 17:00 Uhr: nach Hause gehen, der Dienstag und der Freitag sind die längsten Tage
Zusätzlich während des ganzen Tages:
– telefonische Rapporte für Verlegungen erhalten, Verlegungen auf Station begrüssen, sich vorstellen und untersuchen
– Untersuchungen von Patienten beiwohnen
– In Notfällen dem OP beiwohnen
– Netzwerken mit allen Berufsgruppen, welche beim Patienten involviert sind (alle Mediziner, Pflege, – Ernährungstherapeuten, Physiotherapien, Radiologen, Sozialberatung, Küche, Materialbestellung, ambulante Termine für Patienten fachübergreifend organisieren)
– Mit Angehörigen Gespräche führen
Als Gruppenleitung:
– Koordination / Abstimmung der thorax- und viszeralchirurgischen Teams (Physician Associate und AssistenzärztInnen)
– Teamsitzungen, Strukturen anpassen
– Führungsarbeit
Werden PAs immer von Ärzt_innen begleitet / überwacht?
PAs arbeiten in Delegation eines Arztes/einer Ärztin. Delegation bedeutet nicht, dass der/die PA ständig visuell oder physisch bei der Arbeit überwacht wird. Vielmehr handelt es sich um Arbeiten unter Aufsicht, ähnlich wie bei Assistenzärzt_innen, bei denen die endgültigen Entscheidungen von der/vom verantwortlichen Ärztin/Arzt bestätigt werden müssen.
Was sind die Unterschiede zwischen PA und APN?
Die Unterscheidung dieser klinischen Berufsbilder ist recht subtil. Während Advanced Practice Nurses auf der „pflegerische Seite“ ausgebildet werden, ist der Ansatz bei den PA ein medizinischer. In der Schweiz definieren sich Pflegefachpersonen als APN, die eine entsprechende Weiterbildung als „Clinical Nurse Specialist“ (CNS) oder „Nurse Practitioner“ (NP) absolviert haben.
Wieso gibt’s bisher so wenige PAs in der Schweiz?
Die PA-Ausbildung hat 2017 in Form eines CAS begonnen. Sie startet jährlich und umfasst jeweils ca. 25 Studierende. Im Jahr 2021 waren etwa 100 PAs in der Schweiz aktiv tätig.